2 Tage, 20 europäische Gäste, 2000 Kaffeebohnen

Das Erasmus+ Projekt »designSTEM« ging in die entscheidende Phase. Das finale Projekt-Meeting fand an der Gutenbergschule Frankfurt statt, bevor am 31. August 2019 drei Jahre Projektarbeit abgeschlossen wurden.

Wie viele Tassen Kaffee trinken 23 Personen in zwei Tagen? Wie viele Kekse rechnet man pro Kopf? Für die Übernachtung werden Feldbetten in der Turnhalle nicht ausreichen, oder? *

Nachdem wir Anfang März 2019 im schönen Bragança in Portugal zu Gast sein durften, war es am 27. und 28. Mai 2019 endlich so weit – Welcome to Gutenbergschule Frankfurt!

Im Anschluss an eine kurze Präsentation des deutschen Bildungssystems sowie der Gutenbergschule durch die Schulleiterin Frau Hartmann, ging es auf eine Willkommenstour durch die Abteilungen und Werkstätten der Gutenbergschule. Herr Beyer und Frau Zier zeigten in der Fotografie, was unsere Auszubildenden in drei Jahren lernen. Durch den Workflow und Offsetdruck führte Herr Nehren. Herr Döring ließ uns in der Buchbinderei einen Goldschnitt miterleben und Frau Nagel empfing uns abschließend in der Werkstatt der GestalterInnen für Visuelles Marketing. Nicht nur das duale Berufsausbildungssystem war für die meisten der TeilnehmerInnen faszinierend und warf viele Fragen auf, sondern für Begeisterung sorgte auch die stark projektorientierte und schüleraktivierende Arbeitsweise der Kolleginnen und Kollegen der Gutenbergschule.

Während den beiden Meeting-Tagen, zeigten alle ProjektteilnehmerInnen der insgesamt zehn internationalen Institutionen, was sie in den letzten drei Jahren für die Lernplattform DesignSTEM entwickelt haben:
Lernszenarien über Bienen und Verpackungen, Algorithmen, Spiralen und natürliche Farbstoffe, RGB-Lampen, clevere Tattoos, Equilibrium und Vermeidung von Materialverschwendung u.v.m. Aber auch die beiden Lernszenarien der Gutenbergschule von Jan Thomczek und Kristin Kreer wurden vorgestellt: Metamerie in einer VR-Umgebung und barrierefreie Farbgestaltung für Farbfehlsichtige.

Die Zeit war knapp, deshalb wurde neben den Präsentationen der Lernszenarien jede Minute für Trouble-Shooting in Einzel-Sessions genutzt, um die interaktiven Lernelemente und somit das Lernerlebnis zu optimieren. Die DesignSTEM Lernplattform soll nicht nur im Klassen-Setting anwendbar, sondern auch in Einzelarbeit individuell erschließbar sein. Wie viel Input brauchen AnfängerInnen, wie viel Fortgeschrittene? Wie soll man durch die Lernplattform navigieren können? Wo sind Verknüpfungspunkte, die die Szenarien miteinander verbinden? An welchen Stellen sollten wir Abkürzungen einbauen? Wie viel Input benötigen die Lernkräfte zur Durchführung der Szenarien im eigenen Unterricht?

Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten, begeisterungsfähigen Lehrkräften aus anderen Ländern bringt viel Freude und auch neue Erkenntnisse. Leider rückt die Deadline immer näher und damit das Ende des Projekts. Einerseits freuen wir uns sehr darüber, dass die Lernplattform bald Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften weltweit kostenfrei zur Verfügung stehen wird, andererseits sind alle Länderteams sehr nah zusammengewachsen. Freundschaften haben sich entwickelt, welche die Zusammenarbeit bereichern. Es ist daher schön zu wissen, dass DesignSTEM nicht das Ende, sondern der Anfang ist: Schulpartnerschaften für die Gutenbergschule.

Darüber und natürlich über den Inhalt des Projektes wurde am 17. Juni 2019 auf dem Multiplier Workshop an der Gutenbergschule berichtet. Ein wesentlicher Bestandteil des Tages war das pädagogische Modell der 5E, welches einen besonders hohen Grad an Schüleraktivierung aufweist. Außerdem wurde über europäische Vernetzung und Chancen von Schulpartnerschaften gesprochen. Alle TeilnehmerInnen hatten die Möglichkeit, selbst aktiv Teile der Lernplattform auszuprobieren und zu entdecken.
Die Veranstaltung war kostenfrei. Für Getränke und einen Imbiss war gesorgt.

* Zumindest auf einige der Fragen haben wir nun ziemlich konkrete Antworten: In zwei Tagen Projekt-Meeting wurden vier Liter Milch, 43 Liter Wasser, acht Kilogramm frisches Obst, 30 Apfel- und Quarktaschen, 158 Haferkekse sowie 2574 mild-geröstete Kaffeebohnen verzehrt.
Und übrigens: Unsere Gäste mussten nicht in der Turnhalle übernachten.

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